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Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen trauert um Hochwürdigen Herrn Pfarrer i. R. Msgr. Dr. Benno von Bundschuh

„Der Herr ist nahe!“, so hörten wir in der Heiligen Messe am Dritten Adventssonntag, die Pfarrer Dr. Benno von Bundschuh noch zelebrierte. Bis zum letzten Tag war er als unermüdlicher Seelsorger im Einsatz. Darum sind wir als Christgläubige fest überzeugt, dass „der Herr ihn wachend fand“, als er ihn am 20. Dezember in seinem Pfarrhaus in Großwenkheim zu sich rief. Advent heißt Ankunft. Wir gehen ein Leben lang auf den Herrn zu, er kommt uns entgegen. Darum ist christlich verstanden das Sterben „Ankunft“ beim Herrn.

Geboren am 25. Dezember 1935 zu Sangerberg bei Marienbad, kam Benno von Bundschuh mit seiner Familie durch die Vertreibung 1948 ins Frankenland. Eine Zeit schulischer Ausbildung im Aloisianum ermöglichten ihm die Mariannhiller Missionare, denen er zeitlebens sehr verbunden blieb. Danach legte er in Würzburg 1957 das Abitur ab. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium an der Universität Würzburg und der Ausbildung im Priesterseminar wurde er am 21. Juli 1963 mit achtzehn Mitbrüdern in Würzburg von Herrn Bischof Dr. Josef Stangl zum Priester geweiht.

Zunächst wurde er Kooperator in Nüdlingen und ein halbes Jahr später Kaplan in Haßfurt. Im August 1964 betraute man ihn im Juliusspital mit der Sorge um die Kranken, die ihm bis zu seinem Lebensende besonders am Herzen liegen sollten. Noch am Tag vor seinem Tod brachte er gebrechlichen Menschen die heilige Kommunion.

Nach seiner Kaplanszeit folgte eine wissenschaftliche Tätigkeit mit kirchengeschichtlicher Forschung und Arbeit als wissenschaftlicher Assistent am Sebastian-Merkle-Institut der Universität Würzburg (1969-1975) mit Studienaufenthalten u. a. in München, Wien und Paris, die er mit der Promotion zum „Dr. theol.“ abschloss.

1976 verlieh ihm Bischof Josef Stangl die Pfarrei St. Kilian Traustadt. Von hier ging sein Weg 1985 nach St. Jakobus d. Ä. Miltenberg, wo er 13 Jahre wirkte. 1998 übernahm er die Pfarreien Stadtlauringen mit Wettringen und Birnfeld. Hieraus entstand mit Altenmünster, Ballingshausen, Fuchsstadt und Sulzdorf 2010 die Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen.

In den Jahren seines Wirkens begleitete er zahlreiche Kapläne und Praktikanten auf dem Weg zum Priesterberuf. Sein großes kunsthistorisches Wissen floss ein in die zahlreichen Renovierungsmaßnahmen, die er mit den örtlichen Kirchenverwaltungen verantwortete. Auch im Ruhestand, den er 2013 antrat, wirkte er bis zu seinem Tod als Seelsorger durch Gottesdienste, Beichtgespräche und auf vielerlei Weise.

Die würdige Feier des Kirchenjahres und der Liturgie war Pfarrer von Bundschuh ein Herzensanliegen. Bekannt war er an den Orten seines Wirkens und darüber hinaus für seine rhetorisch brillanten und theologisch fundierten Predigten sowie für seine herzliche, offene Art und seinen gewinnenden Charakter. Für Menschen in seelischer und materieller Not und besonders für die Jugend stand die Tür seines Pfarrhauses stets offen.

Auch der Heilige Vater sprach Pfarrer von Bundschuh seine Wertschätzung aus: Papst Benedikt XVI. ernannt ihn 2010 zum Monsignore. In Anerkennung seiner Verdienste um die Bürger der Gemeinde verlieh ihm der Markt Stadtlauringen 2013 die Ehrenbürgerwürde.

Pfarrer Dr. Benno von Bundschuh als Seelsorger umfassend zu beschreiben, ist hier nicht möglich. Er war herzlich und unermüdlich, ohne sich zu schonen, ja aufopfernd. Selbst im hohen Alter hatte er einen besonderen Draht zur Jugend und den Ministranten. In seinem priesterlichen Dienst kennzeichnete ihn eine große Treue und Liebe zur Kirche und ihren Sakramenten. Jeder, der ihn kannte, weiß um seine Bescheidenheit in der persönlichen Lebensführung und auch im Hinblick auf sein enormes Wissen, das ihn nie abhob. Er war zugänglich für jedermann.

Geboren am Weihnachtsfest hat sich Pfarrer Msgr. Dr. Benno von Bundschuh mit seinen Begabungen, mit Herzensgüte, mit Leib und Seele in den Dienst der Verkündigung des menschgewordenen Wortes Gottes gestellt. Am Ende kam der adventliche Herr ihm entgegen und rief seinen treuen Diener zu sich. Wir sind ihm bleibend dankbar. In christlicher Trauer beten wir für seine Seele und vertrauen sie Jesus, dem guten Hirten an. Er möge seinem treuen Diener Anteil an seinem Leben in Fülle geben.

Für die Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen,

Pfarrer Dr. Eugen Daigeler

 

Das Requiem für den Verstorbenen feiern wir am Mittwoch, 27. Dezember, um 13 Uhr in der Kirche St. Johannes Stadtlauringen, die Beisetzung schließt sich an. Bereits um 12.30 Uhr wird der Rosenkranz gebetet.

Am Vorabend, also am 26. Dezember, ist um 18 Uhr Rosenkranz.

Der Verstorbene ist am Mittwoch, 27. Dezember, ab 9 Uhr in der Kirche St. Johannes Stadtlauringen aufgebahrt.

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